Kanada - Rocky Mountains, 8. Tag - Alberta - Jasper Nationalpark - Seen, Flüsse, Berge und Wälder

 

 

 

Drei Wochen in den kanadischen 

Rocky Mountains

 

8. Tag

30. Juli 2014

 

 A three weeks trip through Canada and his 


Rocky Mountains 8th Day

 

Nachdem wir am Tag zuvor so viel gesehen hatten, und das wieder bei allerbestem Wetter, hatten wir die Nacht auf dem Whistler Campground nahe Jasper verbracht. Der Platz liegt inmitten der Natur, die Plätze sind ausreichend groß und sind auch von den nebenliegenden Stellplätzen ausreichend abgeschirmt. Auch unser RV, den wir über den ADAC bei Fraserway gebucht und angemietet hatten, stand ausreichend weit von anderen Urlaubern entfernt.

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen ging es weiter. Und wieder sollten uns viele tolle Dinge bevor stehen. Denn wieder wartete die Natur mit wirklich schier einmalig schönen Seen, Flüssen, Bergen und Wäldern auf uns. Und wir sollten auch einen Einblick in die Flora und Fauna in den kanadischen Rocky Mountains bekommen.

Und nicht nur das. Das Sommerhoch schien zu unserem Glück äußerst stabil zu sein, denn wieder war der Himmel strahlend blau und die Sonne bescherte uns angenehme Temparaturen.

 

Von Jasper fuhren wir entlang des Maligne River nach Südwesten und erreichten nach wenigen Kilometern den schön liegenden Medicine Lake. Er wird vom Maligne River durchflossen. Der See liegt auf einer Höhe von 1.436 m und ist 7 km lang. Das besondere ist aber etwas, was man nicht sehen kann. Und das ist ein 17 km langes natürliches Abflusssystem, welches damit zu den längsten unterirdischen Flusssystemen weltweit zählt. Forscher haben das Wasser eingefärbt und dadurch festgestellt, dass es in zahlreichen Gewässern der Umgebung wieder austritt. Deutlich konnten wir sehen, dass der See, jetzt Anfang August schon einen wesentlich geringeren Wasserstand hat, als während der Schneeschmelze.

Der aus dem Maligne Lake, der noch oberhalb des Medicine Lakes liegt, kommende gleichnamige Fluss fließt weiterhin parallel zur Straße, die am See endet, der auf einer Höhe von 1.670 m liegt. Er zählt mit einer Uferlänge von 45 km und einer Größe von 20 Quadratkilometer zu den größeren Seen in Kanada. Seine Tiefe beträgt bis zu 100 m und wird nie wärmer als ca. 4 Grad. Er ist von Bergen umgeben, die man sich gut auf einer Bootstour ansehen kann, die dort angeboten wird.


Wir sind aber vom Medicine Lake nicht weiter hinauf gefahren, sondern sind wieder ins Tal Richtung Jasper unterwegs gewesen um am unbedingt sehenswerten Maligne Canyon Halt zu machen. Die Fahrt dorthin führte wieder am Ufer des Maligne Rivers entlang. Doch wir kamen nicht weit, denn vor uns hatten die Autos und RV's angehalten und die Passagiere standen teilweise neben ihren Fahrzeugen.

Was war dort? Was gab es dort zu sehen?




Mehrere Bergziegen liefen quer über die Straße und trotteten an den Fahrzeugen vorbei. Schließlich hatten sie uns passiert und wir konnten weiterfahren. Kurze Zeit später stellten wir unseren RV auf dem großen und weitläufigen Parkplatz des Maligne Canyon ab.

Dort haben wir dann einen ausgiebigen Spaziergang gemacht. Über viele Brücken wandert am tief eingeschnittenen Canyon entlang und darüber hinweg. Immer wieder ergeben sich spektakuläre Blicke in die Tiefe. Unter einem donnert der Fluss durch das enge Tal. Der Fluss hat sich hier teilweise bis zu 50 m tief in den Kalkstein hineingefressen und schäumt an diesen Stellen tief unten, teils, auch über Wasserfälle durch den engen Canyon. 

Der Parkplatz und die einzelnen Parktaschen sind ausreichend groß um PKW‘s aber auch RV’s (Campmobile) abzustellen. Am Rande des Platzes gibt es Toiletten und es wurden große Informationstafeln aufgestellt, die über den Canyon und die möglichen Wanderwege (Trails) informieren. Die Informationen sind in englisch und französisch, schließlich ist Kanada eigentlich zweisprachig, informieren aber gleichzeitig auch über die zu sehende Tier- und Pflanzenwelt im Canyon.

Die Wege sind zwar fest, aber nicht im eigentlichen Sinne befestigt. Es sind einige teilweise recht anspruchsvolle Steigungen und Abstiege zu bewältigen, es befinden sich auch viele Wurzeln auf dem Weg, es geht teilweise über Treppen und einzelne Stufen hinauf und wieder hinunter. Man sollte also wenn man sich einen der drei Weg aussucht, durchaus gut zu Fuß unterwegs sein und auch die Schuhe sollten  dem Weg angemessen sein.

Auf der Infotafel hatten wir lesen können, dass die drei Wege unterschiedlich lang sind. Wer den kürzesten wählt ist ungefähr 20 Minuten unterwegs, auf dem längsten aber schon zwei Stunden. Dafür kommt man dann aber dann auf dem „Seven Bridges Way“ dann auch an fünf Brücken vorbei. (bis zur sechsten Brücke ist ein vom zweiten Parkplatz noch einmal ein ca. 2 km langer Weg, die fast unmittelbar an der Mündung des Maligne River in den Athabasca River liegt). Die siebte Brücke habe ich auf meinen Karten leider nicht finden können.

Teilweise muss man die Brücken überqueren um den Weg weitergehen zu können. Andere führen auch nur zu einem Aussichtspunkt auf der gegenüberliegenden Seite des Canyons und um den Weg weiterzugehen, muss man dann wieder über die Brücke zurück auf die andere Seite wechseln.

Wir haben uns erst einmal nicht für einen der Wege entschieden und haben unterwegs spoantan entschieden, ob wir an dem einen oder anderen Abzweig auf einem der kürzeren Trails zurückgehen. 




Will man auf dem Hinweg am Fluss und der Schlucht entlangwandern, muss man sich am Parkplatz links halten und kommt dann auch schon gleich nach kurzer Wegstrecke zur 1. Brücke, die hier wirklich hoch über den Fluss führt, der unten schäumt und brodelt. Wenn man auf die Brücke zugeht, verläuft der Trail quasi spitz auf die Schlucht zu, die steil vom Weg abfällt. Man kann hier, wie auch noch an vielen anderen Stellen nahe an diese herantreten (der Abhang ist durch einen beinahe mannshohen Zaun vom Wegrand abgetrennt). Der Weg führt nun auf der anderen Seite immer noch hoch über der Schlucht weiter bis zur 2. Brücke. Diese kann man überqueren um gleich von hier aus zurück zu gehen, oder etwas abseits der Schlucht weiterzuwandern. Man kann aber auch, wenn man den Blick von der Brücke in die Schlucht genossen hat, wieder zurückgehen und auf der linken Flussseite weiterwandern, so wie wir es gemacht haben. Auch an der der dritten Brücke muss man sich entscheiden, ob man an der Schlucht oder etwas weiter von der Schlucht entfernt weiter wandern möchte. Hier gibt es allerdings keine Möglichkeit auf einem anderen Weg zurück zum Parkplatz zu gehen. Auch hier haben wir den Weg links oberhalb der Schlucht gewählt. Immer noch sind die „Aus“blicke nahezu phantastisch. Das Wasser rauscht, strömt und brodelt in der Tiefe, die Felswände fallen steil ab und sind teilweise durch den Spräh feucht und mit Moos bewachsen und auf winzig anmutenden Vorsprüngen wachsen meterhohe Tannen. Das Ganze ergibt ein sehr schön anzuschauendes Panorama. 

Da der Weg den Windungen des Flusses durch den Canyon folgt, ergeben sich immer wieder sehr schöne Ausblicke, die ein Foto gar nicht so wiedergeben kann, wie das Auge sie wahrgenommen hat.

 

Das Wasser strömt und schäumt durch die enge Schlucht. Die durch die Bäume scheinende Sonne, lässt das Wasser glitzern und grünlich aufleuchten.

 

An der vierten Brücke kann man wieder auf die linke Flussseite wechseln, allerdings nur zu einem weiteren Lookout, von hier führt kein Weg links am River weiter. Wir sind also wieder auf die rechte Seite zurück gegangen und dem Pfad, der jetzt bald auf Höhe des  Flussniveaus verläuft, gefolgt. Auch hier ist es sehr schön zu wandern, denn einerseits kann man jetzt dem noch immer recht flott dahinströmenden Wasser gut zusehen, und  andererseits hat man jetzt eine gute Gelegenheit die Blumen und Pflanzen zu sehen die hier wachsen. Immer wieder fließen auch kleine Quellbäche aus dem Hang kommend über den Weg und münden in den Fluss. Das hier aus dem Fels kommende Wasser stammt zum Teil vom Medicine Lake wo es versickert, um unter anderem hier, Kilometer entfernt wieder zu Tage treten.


 

Hier ist es besonders das Farbenspiel zwischen den grünen und blauen Farben des Flusses, dem einfallenden Sonnenlicht und den dunkleren Tönen des Waldes, was eine wahre Wohltat für das Auge ist. Besonders da, wo wohl der Fluss mal wieder einige Kaskaden hinabfällt und das Wasser weiß aufschäumt und in der Sonne regelrecht aufleuchtet. 



Da wo der Fluss einmal ruhiger dahinfließt liegen Baumstämme am Ufer oder sind quer zum niedrigen Wasserstand des Flusses auf Geröllbänken hängen geblieben und im einfallenden Sonnenlicht ausgeblichen. Die Stämme zeugen von der Kraft des Wasser den der Fluss zusätzlich aufweisen muss, wenn er während der Schneeschmelze wesentlich mehr Wasser führt als im Sommer, als wir den Canyon besuchten. Das weiß der Stämme bildet hier dann noch einen zusätzlichen Farbkontrast.


Kurz bevor man zu einem Park- und Rastplatz kommt geht nach rechts ein Weg ab über den man oberhalb des Flusslaufes zurück zum Ausgangspunkt gelangt. Man kann aber auch bis zu diesem zweiten Parkplatz weiterwandern, hier eine Rast einlegen und dann in einem weiten Bogen zurücklaufen. Das sind dann ungefähr noch einmal zwei Kilometer.



Müde, aber mit vielen weiteren neuen Eindrücken, verbrachten wir dann noch eine weitere Nacht in unserem Camper auf dem Whistler Campground bei Jasper.


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Fortsetzung folgt:

9. Tag


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