Calabria che meravigliosa!
Als Italienfan war es besonders die immer wieder ausgesprochene Ursprünglichkeit, die mich neugierig gemacht hat auf diese Region im Süden von Italien.
nicht weit von Pizzo weg |
Über das Hotel werde ich einmal einen seperaten Post erstellen, hier soll es erst einmal um die nähere und auch um die etwas weitere Umgebung des Hotels gehen.
Das Hotel, das Rocca
Nettuno Garden bei Pizzo, das zur FTI Gruppe gehörte und das auch von Sonnenklar beworben wurde, hatte es uns besonders angetan, und war dann auch unser Ziel. Wir hatten es aber nicht über Sonnenklar (Sonnenklar ist ja nicht nur ein Fernsehsender, sondern eigentlich ein Reisebüro) gebucht, sondern im Reisebüro bei uns vor Ort und dann direkt über FTI. Heute heißt das Hotel Valtur Garden Calabria, und scheint nicht mehr zur FTI Gruppe zu gehören.
Das Hotel liegt etwas nördlich von Pizzo, ziemlich weit ab von fast allem. Aber die große Anlage bietet sehr viel (mehr dazu demnächst im Post über das Hotel). Aber wir wollten trotz All Inclusive natürlich auch Kalabrien sehen und etwas von der Ursprünglichkeit spüren. Und so haben wir die ein oder andere Gelegenheit genutzt um in die Umgebung zu fahren.
In diesem Post soll es jetzt um das Örtchen Pizzo gehen.
Für die Fahrt dorthin haben wir den vom Hotel angebotenen Shuttleservice genutzt. Pizzo liegt
in Italien, genauer gesagt in Kalabrien, in der Provinz Vibo Valentia, also
ganz im Süden des italienischen Stiefels. Die gleichnamige Provinzhauptstadt liegt
10 km südwestlich von Pizzo entfernt, etwas im Landesinneren.
Der Name Pizzo bedeutet Pik, also
Spitze und genau da liegt das kleine Städtchen auch, nämlich hoch oben auf der
Spitze eines Felsens.
Die Häuser sind quasi direkt auf den Felsen gebaut, und bietet eine tolle Aussicht.
Die Häuser sind quasi direkt auf den Felsen gebaut, und bietet eine tolle Aussicht.
Das Städtchen mit 8.500 Einwohnern liegt am Golf von Eufemia, am Tirirrenischen Meer, quasi an der schmalsten Stelle des italienischen Stiefels, wo es vom Tirrenischen bis zum Ionischen Meer keine 40 km sind. Da Pizzo an so exponierter Stelle liegt, ist der Blick hinaus auf das Mittelmeer natürlich phantastisch und reicht oft bis zum Stromboli und bei klarer Sicht sogar bis zu den Eolischen/Liparischen Inseln.
Pizzo ist eine typisch süditalienische Stadt und ist wirklich sehenswert.
Auf der
zentralen Piazza della Republika reihen
sich Eiscafe an Eiscafe und Restaurant an Restaurant, in welchen es
dann meist auch das hier erfundene Tartufoeis gibt. Hergestellt
wird das traditionelle Tartufo-Eis aus einer Mischung von Nuss- und
Schokoladeneis, welches dann mit einer Schokoladensoße gefüllt wird.
Eingewickelt wird es dann in den Gefrierschrank gelegt und wird, bevor es serviert wird, noch in
einer Mischung aus Kakaopulver und Zucker gewälzt. Neben dieser
tradionellen Sorte gibt es inzwischen noch verschiedene Variationen. Aber es gehört einfach dazu, dass man sich in Pizzo in eines der Eiscafes setzt und diese leckere Spezialiät, am besten zusammen mit einem italienischen Cappucino, genießt.
Aber wer in Pizzo
ist, sollte sich aber nicht nur auf der Piazza delle Repubblika und den mit
vielen touristischen Läden bestandenen Seitenstraßen aufhalten, sondern sich
auch in die Straßen der Bewohner begeben. Hier erlebt man noch das süditalienisches
Leben live und pur. Hier sind oft die Wäscheleinen noch von Haus zu Haus quer
über die schmalen Gassen gespannt, hier stehen die Signoras noch
schwadronierend auf den Balkons um sich mit der Nachbarin zu unterhalten. Hier steigen steile Treppen zwischen den Häuserwänden empor, hier
brausen die Autos, die Fiat Cinquecento (500) und die Motorroller noch durch die engen
Gassen. Das ist wirklich Süditalien wie es leibt und lebt. Das ist einfach ein tolles Flair, welches
man nicht versäumt haben sollte. Das ist sie wohl noch, die Ursprünglichkeit Süditaliens und Kalabriens.
Sehenswertes
Sehenswert ist hier unter anderem auch das Castel Aragonese mit seinen zwei Rundtürmen welches im
Rahmen des aragonesichen Küstensicherungsprogramms im Jahre 1486 entstand.
Hier soll König Joachim I. (König von Neapel), der ein Schwager Napoleon Bonpartes war, wird berichtet, dass er in diamentbesetzter Uniform an der Küste landete. In der Hoffnung
auf einen Aufstand wurde er hier festgesetzt und nach wenigen Tagen hingerichtet.
Über ihn wird berichtet, er sei sehr eitel gewesen und so soll er sogar das
Hinrichtungskomando mit den Worten kommandiert haben: "Verschont mein Gesicht – zielt auf das Herz – Feuer!"
Besonders sehenswert ist auch die unweit von Pizzo gelegene Chiesetta di
Piedigrotta, eine in und aus dem Fels heraus gehauene Grottenkirche. Sie wurde im 17.
Jahrhundert von Matrosen als Dank für die Rettung aus Seenot geweiht. Später,
nämlich am Ende des 19. Jahrhunderts meißelte der aus der Region stammende
Baumeister Angelo Barone Duzende Heiligenfiguren aus dem Tuffstein. Neuerdings
wurde Figuren von Johannes XXIII, John F. Kennedy und Fidel Castro (was für
eine Mischung!) hinzugefügt.
Strand
Pizzo hat
natürlich auch einen Strand, den man vom Ort über viele Treppen erreichen kann.
Dieser liegt in einer kleinen Bucht und ist daher recht geschützt. Er ist aber klein
und eher unbedeutend. Toll ist allerdings der Blick hinauf auf den Ort und
das schon erwähnte Castel.
Kirchen
Pizzo
besitzt außerdem viele Kirchen, deren Besuch sich lohnen kann. Leider reichte unsere
Zeit für einen Besuch nicht aus.
Erreichbarkeit
Pizzo ist
auch für den Individualtouristen gut über das Straßennetz erreichbar. Auch
einen Bahnhof, der aber etwas außerhalb liegt, gibt es.
Fazit
Wer in der Nähe ist, sollte den Besuch Pizzos unbedingt einplanen, hier auf
der Piazza Repubblika, das Tartufoeis, einen Cappucino genießen und den Flair
Süditaliens einatmen.
Nicht verpassen! Der nächste Post über Italien/Kalabrien wird über Tropea sein!
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