Unsere Kreuzfahrt 2015
Mit der Costa Pacifica
durch die Ostsee
Teil 5
Tag 9; Litauen (Lietuva);
Kurische Nehrung (Kuršių nerija)
Klaipėda (Klaipėda; Memel); 22.07.2015
Als das Schiff pünktlich um 9:00 in Klaipėda anlegt, erwartet uns
ein Kontrastprogramm zu den bisherigen Häfen. Keine Hauptstadt (nun gut das ist
Sankt Petersburg auch nicht), nichts oder fast nicht urbanes, sondern Natur und
schöne Landschaft.
Wir sind in Klaipėda. Die litauische Stadt ist nur durch einen
schmalen Meeresarm, dem kurischen Haff
von der kurischen Nehrung getrennt.
Die 98 Kilometer lange Halbinsel gehört in Teilen zu Russland
(Kaliningrad – Königsberg) und zu Litauen. Sie ist an der breitesten Stelle 3,8
km und an der schmalsten nur 380 m breit.
Ännchen von Tharaubrunnen in Klaipeda |
Wir sind nachdem der Bus, der quasi direkt am Schiff hielt, nach
einer kurzen Fahrt durch die kleine Stadt Klaipėda, zum Anleger der Fähre
gefahren. In Klaipėda gibt es schöne Häuser, einen kleinen Hafen am Fluss Dange (litauisch Danė) und
den Marktplatz mit dem Ännchen-von-Tharau-Brunnen. Bis 1920 war
Klaipėda als Memel die nördlichste Stadt des Deutschen Reiches.
Klaipėda als Memel die nördlichste Stadt des Deutschen Reiches.
Sehenswert sind dort die gewaltigen Wanderdünen. Schon mehrfach wurden
Ortschaften komplett vom Sand begraben. Zwischen dem 15. und dem 17.
Jahrhundert wurden Teile der Nehrung abgeholzt. Dadurch fehlte die Vegetation
die die darunter liegenden Sandmassen vor Verwehungen schützte und der Wind
hatte danach freien Zugriff. Die Sandmassen, die vorher durch Bäume, Sträucher
und Gräser befestigt waren, konnten verweht werden und begruben Häuser, ja
sogar ganze Ortschaften unter sich. Einige Orte mussten mehrfach umgesiedelt
werden, die Menschen waren somit ständig sozusagen auf der Flucht vor den Wanderdünen.
Heute besteht die Nehrung größtenteils aus Sand. Die Dünen sind
bis zu 60 m hoch. Die Große Düne genannte Düne bei Nida ist eine der größten in
ganz Europa. Seit dem Jahr 2000 gehört die Nehrung zum Weltnaturerbe der
UNESCO.
Vom lettischen Ort Smiltyne, gegenüber von Klaipeda im Norden der
Halbinsel zieht sich eine Straße fast über die gesamte Länge des Landstreifens
bis nach Selenogradsk (Cranz) auf der südlichen und damit der russischen Seite.
Auf der Fahrt nach Nordwesten geht der Blick mal nach links über
das kurische Haff aufs Festland, mal nach links auf die offene Ostsee.
Sanddünen prägen an vielen Stellen das Landschaftsbild. Die Kilometerangaben
zeigen hier auf litauischer Seite links die Entfernung ab der
russisch-litauischen Grenze, rechts die Entfernung zum Fähranleger.
Im Hauptort des litauischen Teils der Kurischen Nehrun in Nida gibt es neben Hotels und Pensionen, auch Ferienhäuser und Ferienwohnungen. Auch Geschäfte und Restaurants sind hier zu finden.
Ein schöner kleiner Yachthafen bietet Booten und auch Fischerbooten Zuflucht.
In Nida |
Auch Nidden versandete mehrfach und musste dann jeweils an anderer Stelle neu aufgebaut werden.
In Nida |
Von hier aus geht es über Holzwege auf eine Dünen auf deren Spitze
sich ein Obelisk und eine Sonnenuhr befinden. Weit reicht der Blick von hier
über mit Gräsern, Kräutern und niedrigen Büschen bewachsen Dünen auf die Ostsee
hinaus.
Der blaue Himmel tut ein Übriges – ein tolles Bild.
Der blaue Himmel tut ein Übriges – ein tolles Bild.
Wieder in Nida geht es zum nicht weit entfernten Thomas Mann Haus.
Dieser verbracht im Sommer 1929 seinen Urlaub auf der Nehrung. Er war so
angetan, dass er sich ein Sommerhaus errichten ließ. Schon 1930 verbrachte er
hier wieder den Sommer. Allerdings war es ihm und seiner Frau nur vergönnt hier
bis 1932 zu sein. Da seine Frau Jüdin war, war dies danach nicht mehr möglich.
Heute befindet sich hier ein Museum, welches über das Leben des Poeten
berichtet.
Blick vom Thomas Mann Haus auf die Ostsee |
Sehenswert in Juodkrante, dem ältesten Ort auf der Kurischen Nehrung, ist der Skulpturenrundwanderweg mit vielen Steinskulpturen auf dem Hexenberg, einem der wenigen bewaldeten Stellen auf der Halbinsel.
Danach geht es bald zurück mit dem Bus zum Anleger und dann aufs Schiff. Heute Abend verlassen wir das Baltikum um morgen in Gdingen in Polen anzulegen und von dort nach Danzig zu fahren.
Der Höhepunkt ist die Abfahrt, bzw. der Blick auf die Nehrung.
Soweit der Blick gehen kann, kann man die Nehrung bei der Vorbeifahrt an ihrem
nördlichen Ende überblicken. Vor uns fährt die Amadea von Phönix.
Blick auf die Kurische Nehrung bei der Ausfahrt |
Blick aufs Festland bei der Ausfahrt |
Blick auf die Kurischen Nehrung bei der Ausfahrt |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen